Die Hütte Bloßstockblick wurde in 3-jähriger Bauzeit von 1959 bis 1961 errichtet. Noch bevor am 28. Juli 1960 der erste Spatenstich für den Hüttengrund vollzogen wurde, erfolgte bereits im Herbst 1959 die Holzaktion. Das Holz für die Hütte wurde im hinteren Thorwald gefällt und danach in die Rölligmühle zum Sägen gebracht. Als Gegenleistung dafür wurde der Aufstieg zum Winterstein vom Club KC „Bergfreunde Sebnitz “ instand gesetzt.
Im Herbst 1960 begannen dann die eigentlichen Arbeiten mit den Ausschachten und Hochziehen des Kellergeschosses. Alles Material musste von der Lichtenhainer Straße zur Hütte transportiert werden. Dies erfolgte mit einem Dreirad-Dumper. Da die Maschinenleistung viel zu schwach war, mussten alle am Steilstück ziehen und schieben. So dauerte die erste Fuhre Granitbruch rund zweieinhalb Stunden.
Im Frühjahr 1961 begann dann der eigentliche Hüttenbau. Bereits am 07. Februar 1961 wurde beim Clubfreund Walter Zimmer im Saupsdorfer Räumicht der Abbund für die Hütte fertig gestellt. Das Holz wurde dann per LKW bis zum Wasserfall und mit Pferdestärken dann von dort bis zur Hütte transportiert. Auch die Muskelkraft musste wieder kräftig herhalten. So konnte Anfang Mai 1961 bereits das Hebefest gefeiert werden.Der Innenausbau und die Nebenarbeiten gingen zügig voran. So konnte die Hütte endgültig im März 1961 fertig gestellt werden.
Als Nachteil muss erwähnt werden, dass für die Hütte kein Trinkwasser zur Verfügung stand. So musste alles Wasser in Kanistern vom Beutenfall, den Wasserfall oder der Heidemühle zur Hütte hoch getragen werden. Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen, wurden mehrmals Anstrengungen unternommen, einen eigenen Brunnen zu planen und zu bauen. Diese Idee wurde dann im Herbst 1980 an drei Wochenenden verwirklicht. Diese große Leistung konnte nur durch die feste Clubkameradschaft aller Mitglieder erreicht werden.
Bereits Fünf Jahre später, im Sommer 1985 beschloss der Club den Anbau eines Kaminzimmers an die Hütte. Dieser Anbau wurde dann im Jahr darauf verwirklicht. Auch das Dach und der dabei vergrößerte Schornstein wurden bei dieser Gelegenheit mit ausgebessert.
Im Jahr 1998 wurde es notwendig, noch einmal den falsch sanierten Schornstein neu zu verkleiden. Das Dach, welches 1961 mit gebrauchten Schiefern gebaut wurde, konnte bei dieser Gelegenheit komplett mit neuem Schiefer gedeckt werden.
Um bei Feierlichkeiten für alle Mitglieder und Gäste eine Sitzgelegenheit parat zu haben, wurde im Jahr 2006 im Kaminzimmer eine neue Sitzecke geschaffen. Bei dieser Gelegenheit haben wir auch gleich einen Küchentresen in die Hütte eingebaut. Des Weiteren mussten wir die mittlerweile in die Jahre gekommene elektrische Installation erneuern und erweitern.
So steht diese Hütte nun schon 59 Jahre in voller Pracht über den Lichtenhainer Wasserfall und es gibt schon wieder neue Ideen zum Umbau und zur Verschönerung. Es wird nie wieder möglich sein, eine solche Hütte im Nationalpark „Sächsische Schweiz “ zu errichten. Deshalb werden wir weiterhin alles tun, um uns dieses Kleinod zu erhalten.